Der SUV – das sportliche Raumwunder
In den letzten Jahren bekennen sich immer mehr Menschen zu ihrer Liebe zum Sports Utility Vehicle, kurz: SUV. Die vergleichbar neue Fahrzeugklasse gewann recht schnell an Popularität, zog dann aber auch einige Kritik an. Mittlerweile lässt sich behaupten, dass der SUV eines der meist gesehenen Fahrzeugmodelle in den Städten Deutschlands ist. Der Beweis: 2017 gab es 112 Prozent mehr Zulassungen von SUVs als noch 2013.
Übersicht
In aller Kürze:
- Der Begriff SUV stammt aus dem Englischen und ist die Kurzform für Sports Utility Vehicle
- Er ist ein Sport- und Nutzfahrzeug, seine Karosserie ähnelt der eines Geländewagens
- Vorteile: Stauraum, Beinfreiheit, komfortabel und geschützt, sportlich
- Nachteile: Hohe Betriebs- und Versicherungskosten, erschwertes Parken, teure Ausstattung
- Unterteilung in Ober-, Mittel-, Kompakt- und Miniklasse
- Beliebte Modelle: VW Tiguan, Renault Captur, Ford Kugar, Hyundai Tucson
Was genau ist ein SUV?
Das Wort SUV stammt aus dem Englischen und bedeutet Sport- und Nutzfahrzeug oder Geländewagen. Der Begriff etablierte sich zwar erst vor ein paar Jahren – Fahrzeuge, die in das Muster des SUV fallen, gibt es aber schon seit ungefähr drei Jahrzehnten. Der Nissan Terrano, der 1988 das erste Mal auf dem Markt erschien, eröffnete die Ära des Sports Utility Vehicle.
Die Optik des SUV zeigt die Ähnlichkeit zum Geländewagen. Die wenigsten sind letztendlich auch geländetauglich.
Merkmale:
- 5-7 Sitze
- 3-5 Türen
- erhöhte Bodenfreiheit
- selbsttragende Karosserie
- Fahrkomfort ähnelt dem einer Limousine
- Allradantrieb (optional)
- technische Ähnlichkeit zum PKW
- Karosserie ähnelt der des Geländewagens
- viel Stauraum
Vor- und Nachteile eines SUV
Beim Kauf eines SUV solltest du sich umfassend informieren und die Vor- und Nachteile nicht außer Acht lassen.
Vorteile:
- Das Fahrzeug als Zugmaschine: die kräftige Ausstattung und das höhere Gewicht ermöglichst dir im Urlaub einen Wohnwagen mitzunehmen, ohne dass sich die Last bemerkbar macht.
- Hohe Sitzposition: Der SUV bietet dir eine höhere Sitzposition und mehr Überblick.
- Mehr Bodenfreiheit: Durch die spezielle Bauweise ergibt sich bei den SUVs mehr Bodenfreiheit, was bei Schnee und Schlamm sehr hilfreich ist.
- Viel Stauraum: Urlaubsfahrten oder Dienstfahrten mit viel Gepäck sind nun kein Problem mehr. Für Kinder und Familienhund ist genügend Platz. Außerdem gibt es in vielen Modellen die Möglichkeit, eine zusätzliche dritte Sitzreihe hoch zu klappen.
- Höherer Schutz: Laut ADAC sind die Insassen bei Unfällen in SUVs besser geschützt.
- Bullig, aber sportlich: Durch die Kombination aus Gelände- und Sportwagen gewinnt der SUV immer mehr an Beliebtheit.
Nachteile:
- Teure Reifen: SUVs benötigen eine spezielle Bereifung. In der Anschaffung ist diese meist teurer als für einen normalen PKW.
- Unfall: Laut Unfalllstatistik sind die Risiken für benachteiligte Unfallgegner wie Fußgänger und Radfahrer höher. SUVs sind größer und schwerer als normale PKWs. Was für die Insassen ein Vorteil ist, kann für die anderen Unfallbeteiligten ein Nachteil sein.
- Parken: Logischerweise ist es in der Stadt nicht ganz einfach, in kleine und enge Parklücken zu kommen.
- Höhere Betriebskosten: Die Größe und das höhere Gewicht sorgt bei dem SUV für höhere Kosten beim Tanken und dadurch auch höhere Schadstoffemissionen.
- Höhere Versicherungskosten: Auch die Prämien für Versicherungen liegen preislich höher als bei normalen PKWs.
- Beliebtes Diebesgut: Fahrzeuge, die als SUV gelten, werden besonders oft gestohlen.
Letztendlich halten sich die Vor- und Nachteile die Waage. Lediglich die höheren Schadstoffemissionen lösen bei vielen eine Abneigung oder Nachdenklichkeit aus, besonders, da die SUVs auf Deutschlands Straßen nicht mehr wegzudenken sind. Es sind bereits einige Modelle auf dem Markt, die mit umweltfreundlicheren Elektromotoren betrieben werden.
Geländewagen, Kompakt-SUV und Crossover
Wo ist der Unterschied zwischen einem SUV und einem Geländewagen? Sind Kompakt-SUVs kleiner? Und was sind denn nun Crossover? Vermutlich stoßen diese Namen und Bezeichnungen auf große Verwirrung. Eine deutliche Abgrenzung gibt es (zumindest von der Optik her) wohl kaum. Unsere Gegenüberstellung vermittelt dir Klarheit:
Die Merkmale des SUV kennst du nun. Was grenzt ihn von dem Urgestein, dem Geländewagen, ab?
Der Geländewagen besitzt ein Getriebe mit einem gesonderten Geländegang. Man nennt dies auch Reduktionsgetriebe. Es sorgt dafür, dass ein Fahrzeug Offroad-tauglich wird. Man hat dann die Möglichkeit, zwischen Straßen- und Geländebetrieb zu wählen. Mit Differentialsperren wird das Offroad-Fahren zusätzlich unterstützt. Ein Geländewagen verfügt darüber hinaus über Starrachsen und einen Leiterrahmen. Der Geländewagen besitzt eine deutlich höhere Watttiefe (Gewässertiefe, in der ein Landfahrzeug fahren kann) als der SUV. In schwierigem Gelände hätte der SUV gegenüber dem Geländewagen, trotz vieler Ähnlichkeiten, also kaum eine Chance.
Vor gut 20 Jahren wurde von Toyota der erste Kompakt-SUV auf den Markt gebracht. Lange vor der Zeit, als dieser Begriff in aller Munde war. "Kompakt" steht hier tatsächlich für die “kleineren” Modelle der SUV, man sollte allerdings beachten, dass es auch noch eine Mini-Klasse der SUVs gibt. Die Kompakt-Fahrzeuge sollen wirtschaftlicher sein, als die der Mittel- und Oberklasse. Aktuell gibt es ungefähr fünfzig Modelle auf dem deutschen Markt, wie zum Beispiel den Seat Ateca, den Audi Q3, den BMW X1 oder den Dacia Duster.
Der Crossover (CUV) ist unter den SUVs, wie der Name schon vermuten lässt, eine Kreuzung zwischen zwei Fahrzeugsegmenten. Häufig basieren sie auf einer Plattform, die mit einem PKW-Modell, zum Beispiel einer Limousine geteilt wird. Die Geländetechnik fällt bei diesen Modellen meist komplett weg. In den USA gibt es bereits eine große Auswahl an Crossovern. Dort bietet beinahe jeder Autohersteller einen Crossover an. In Deutschland gilt der Nissan Qashqai als eines der bisher erfolgreichsten Crossover-Modelle. Weitere bekannte Modelle: der BMW X6 Coupé, der Audi Q1, der Kia EV6 oder der Toyota C-HR.
Für wen eignet sich ein SUV?
SUVs gibt es mittlerweile in fast allen Größen und Formen. Auch bei den Preisklassen ist alles dabei. Mit einem Crossover musst du dich gar nicht erst von dem Fahrgefühl einer Limousine oder eines Coupés trennen und kannst trotzdem den höheren Sitz und die Übersichtlichkeit genießen. Wann bietet sich die Anschaffung eines SUVs an und für wen eignet sich diese Fahrzeugklasse?
Singles und Pärchen
Kompakt- und Mini-SUVs, wie der Nissan Juke oder der Ford Kuga bieten sich für Singles und Paare ohne Kinder an. Trotz der überschaubaren Größe, liegen die Fahrzeuge höher und schwerer auf der Straße und bieten die Vorteile aller SUVs. So ist auch das Parken in der Stadt nicht unbedingt eine Herausforderung und Einkaufstüten oder der geliebte Hund finden genügend Platz im Wagen. Besonders im Winter kannst du dich in einem SUV sicherer fühlen und behältst immer den Überblick.
Familien
Wenn du eine Familie mit bis zu sechs Kindern hast, bieten sich die größeren SUV-Modelle der Mittel- und Oberklasse an. Bei besonders großen Modellen, wie dem Hyundai Santa Fé oder dem BMW X5 gibt es die Möglichkeit, eine zusätzliche, dritte Sitzreihe mit zwei bis drei Plätzen auszuklappen. Bei Urlaubsfahrten in Länder, in denen das Straßennetz nicht so gut ausgebaut ist, kommen die Vorteile des Fahrwerks und der Karosserie zum Einsatz und bieten hohen Komfort trotz Schlaglöchern. Die Kleinen haben genügend Platz und auch im Falle eines Unfalls bietet die größere Knautschzone des Fahrzeugs mehr Schutz für die Insassen. Mittlerweile gibt es hier Fahrzeuge in allen Preisklassen.
Langstreckenfahrer
Nicht ohne Grund fällt die Wahl eines neuen Firmenwagens oftmals auf einen SUV. Das Fahrzeug dient nicht nur als Statussymbol für das Unternehmen, sondern soll auch maximalen Komfort bei längeren Strecken bieten.
Hobby-Offroadler
Wie eingangs beschrieben, eignen sich SUVs nicht zwingend zum Offroad fahren. Beim Kauf eines neuen Modells können diese aber mit Features ausgestattet werden, die es dem Fahrzeug erlauben, auch abseits der Straßen eine gute Figur zu machen. So brauchst du zum Beispiel bei einem Crossover nicht auf die Anmut einer Limousine zu verzichten und kannst dich noch dazu auf leichtem Gelände austoben.
Senioren
Die erhöhte Sitzposition bietet auch für ältere Menschen einen großen Vorteil: Das Ein- und Aussteigen wird erleichtert und der Komfort somit verbessert. Zudem benötigen viele ältere Autofahrer einen guten Überblick im Straßenverkehr, der bei vielen SUV-Modellen gegeben ist. Auch wer sich an seinen Kombi aus früheren Zeiten gewöhnt hat, muss sich bei dem richtigen Modell nicht von den Vorzügen trennen.
Grundsätzlich kann sich natürlich jeder einen SUV anschaffen. Viele schätzen den Komfort selbst bei Langstrecken, die Möglichkeit, auch über unwegsames Terrain zu fahren und die Freiheiten, die der größere Stauraum bietet. Es gilt bei den SUVs verschiedene Klassen zu unterscheiden. Anders als erwartet, ist bei diesem Fahrzeugsegment die Oberklasse nicht unbedingt die teuerste Klasse. Sie steht für die großen SUVs, die besonders leistungsstark sind. Ihr unterliegen die Mittelklasse, die Kompaktklasse und die Miniklasse. Die Crossover sind ebenfalls in diese Klassen einzuordnen.
Die beliebtesten SUV-Modelle
Neu oder gebraucht – was ist zu beachten?
Wenn der Traum von einem Auto groß, das Budget aber überschaulich ist, ist die beste Lösung meist, einen Gebrauchtwagen zu kaufen.
Grundsätzlich ist beim Kauf eines gebrauchten SUVs auf dieselben Merkmale zu achten, wie auch bei anderen Fahrzeugen.
Bevor du den SUV probe fährst, solltest du unbedingt auf das äußere Erscheinungsbild achten: Beispielsweise können Unebenheiten und kleine Kratzer im Lack auf ein Überlackieren von Macken bei einem Schadensfall hindeuten. Auch das Motoröl, sowie Brems- und Kühlflüssigkeit sollte auf Füllstand und eventuelle Austrittsstellen geprüft werden. Im Innenraum solltest du nach feuchten Stellen schauen und die Scheiben auf Steinschläge überprüfen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, kannst du den Wagen vor dem Kauf auch von einem Fachmann untersuchen lassen.
Laut TÜV gibt es allerdings Modelle, die als besonders zuverlässig gelten, auch nach mehreren Jahren auf der Straße. Ein solider Gebrauchtwagen ist der Mercedes GLE. Nach einer Nutzungsdauer von zwei bis drei Jahren ist der GLE laut TÜV immer noch in einem sehr guten Zustand. Der Opel Mokka fährt nach vier bis fünf Jahren stets straff und handlich. 90 Prozent der fünf Jahre alten Fahrzeuge schaffen es ohne Mängel durch die Hauptuntersuchung. Zuverlässig und sicher ist nach rund sieben Jahren immer noch der BMW X1. Bis auf kleine Problemchen mit den Frontscheinwerfern (Einzelfälle), bietet der X1 auch gebraucht Fahrspaß und Dynamik und gilt als echter Tipp.
SUV oder Van? – attraktiv vs. praxistauglich
Das perfekte Familienauto ist Klischees zufolge vermutlich immer noch der Van. Technisch sind die Vans von heute auf dem neuesten Stand und stehen auch in Sachen Komfort ganz und gar nicht im Schatten der beliebten SUVs. Die Ausstattung eines Vans lässt sich mit der einer Limousine vergleichen. Und besonders die Sicherheit wird bei diesem Fahrzeugmodell groß geschrieben.
Wir raten dir im Zweifelsfall immer die eigene Situation und deine Bedürfnisse zu überdenken.
Bei einer großen Familie eignet sich womöglich eher ein Van. Natürlich kannst du auch auf einen SUV der Oberklasse zurückgreifen, der liegt aber in vielen Fällen preislich über dem Van. Bei einer kleineren Familie tut es auch ein SUV. Das Fahrvergnügen kommt allerdings bei beiden Modellen nicht zu kurz. Und dank mehrerer Überarbeitungen seitens der Hersteller sind die Vans schicker und schnittiger als noch vor ein paar Jahren.
Wir raten dir im Zweifelsfall immer die eigene Situation und die Bedürfnisse zu überdenken. Entscheidend kann hier eine Probefahrt mit der Familie in beiden Varianten sein, um zu sehen, wie das Fahrzeug reagiert und ob es der Familie gerecht wird.
Der SUV und sein Verbrauch (sparsam oder CO2-Schleuder?)
In Verruf geraten sind die SUVs in Sachen Verbrauch und Umweltfreundlichkeit. Durch die steigende Anzahl an Sports Utility Vehicles in den Großstädten wurden die Modelle aufgrund der höheren CO2-Belastung sehr kritisiert.
Besonders die dieselbetriebenen SUV-Modelle gelten als CO2-Schleudern. Ein Umstieg auf ein Benziner- oder Elektromodell ist demnach umweltfreundlicher.
Und auch unter den SUVs gibt es sparsame, benzinbetriebene Fahrzeugmodelle wie den Toyota Urban Cruiser, dem Mitsubishi ASX oder dem Nissan Juke. Allerdings sind alle drei Modelle der Mini-Klasse zuzuordnen und allein ihrer Größe wegen spritsparender.
Hier bedarf es einer intensiven Recherche. Denn das Fahrzeug der Wahl sollte über die Sparsamkeit hinaus, vielen anderen Faktoren gerecht werden.
Fazit
Der SUV ist im Grunde genommen ein Allrounder. Und fällt die Entscheidung zwischen dem guten alten Kombi und dem hochgelegten SUV doch schwer, gibt's ja noch die kompakten Varianten und Crossover. Ob ausgefallen oder konventionell, seniorengerecht oder sportlich: Der Automarkt bedient in Sachen SUV fast alle Bedürfnisse und Vorlieben. Und genau deshalb sehen wir dieses Fahrzeugmodell auch überall auf den Straßen.
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