Lackschäden ausbessern in 8 Schritten
Lackschäden sind mit der häufigste Defekt am Auto, daher sind diese kleinen Schäden Autobesitzern sehr gut bekannt. Kleinere Lackschäden eignen sich um selbst Hand anzulegen und diese auszubessern.
Geduldige und geschickte Heimwerker können mit etwas Übung gute Ergebnisse erzielen.
In aller Kürze:
- Zum Ausbessern deines Lacks kannst du spezielle Stifte, Sprays oder Pflaster im Fachhandel kaufen
- Den Code für die korrekte Lackfarbe findest du am Fahrzeug selbst an der Innenseite der Tür, dem Kofferraum- oder Motorbereich
- Unterschiedliche Schäden, etwa Steinschläge oder oberflächliche Kratzer, erfordern eine spezielle Reparatur und Utensilien
- In der Regel setzen größere Schäden ab einer Größe eines A4-Blattes eine professionelle Ausbesserung durch entsprechende Anbieter voraus
Schritt für Schritt Anleitung
Kleinere Lackschäden kannst du mit etwas Geschick einfach selber ausbessern.
Für den Fall, dass du dir das Ausbessern von kleinen Schäden selbst zutraust kannst du dich einfach an der folgenden Schritt für Schritt Anleitung orientieren.
Schritt 1: Oberfläche aufrauhen
Damit der neue Lack besser auf dem beschädigten Bauteil hält, muss die Oberfläche aufgeraut werden. Als erstes sollte das Bauteil mit einem Schleifer abgeschliffen werden und im darauf folgenden Schritt mit Schleifpapier oder -vlies nachbearbeitet werden.
Schritt 2: Schleifrückstände entfernen
Um eine tatsächlich glatte Oberfläche zu erhalten, müssen alle Schleifrückstände gründlich entfernt werden. Die Schleifrückstände kannst du entfernen, indem du das Bauteil abwäschst, mit Silikonentferner behandelst und zum Schluss mit einem Staubbindetuch abwischst.
Schritt 3: Füller auftragen
Im nächsten Schritt sollte das jeweilige Bauteil zwei bis drei Mal mit Füllern besprüht werden, damit die Oberfläche geglättet und von Rillen befreit ist. Der Füller sollte nach jedem Auftragen trocknen gelassen werden und anschließend daran sollte die Stelle immer wieder von Staub befreit werden. Infrarot-Trockner können das Trocknen hier beschleunigen
Schritt 4: Erneut abschleifen
Nach dem Auftragen des Füllers solltest du diesen wieder abschleifen und die Schleifrückstände erneut entfernen.
Schritt 5: Basislack auftragen
Infolgedessen muss der Basislack in drei bis vier dünnen Schichten aufgetragen werden. Bei einer Sprühpistole musst du nur auf den richtigen Abstand von etwa 20 Zentimetern und den richtigen Druck achten, der zwischen 2,4 und 4 bar liegt. Auch solltest du beim Lackieren auf einen gleichbleibenden Abstand achten und jeweil immer drei Viertel deiner zuvor lackierten Bahn mit der neuen Bahn überlappen. Die Wärme eines Heißluftföhns oder Baustrahler hilft dir, dass der Lack schneller trocknet.
Schritt 6: Basislack abschleifen
Sobald der Basislack getrocknet ist, kann dieser erneut abgeschliffen werden und die Rückstände können entfernt werden.
Schritt 7: Klarlack auftragen
Im Anschluss daran musst du den Klarlack mischen und genau wie den Basislack in vier bis fünf Schichten auftragen.
Schritt 8: Politur auftragen
Zuletzt können durch eine Politur des Fahrzeugs die letzten Ungenauigkeiten ausgebessert werden.
Grundsätzlich eignen sich kleine Schäden, wie Kratzer oder Lackschäden zum selber Reparieren. Sobald es sich jedoch um größere Schäden handelt, solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Bei der Reparatur von Bremsen, Lenkung oder Radaufhängung sind die Fachkenntnisse des geschulten Personals einer Werkstatt nötig.
Solltest du dir bei einem Schaden unsicher sein, kannst du hier den passenden Partner für die Reparatur finden.
Was benötige ich zum Lack ausbessern?
Bei Lackschäden gibt es unterschiedliche Varianten der Reparatur. So kannst du Lackstifte, Lacksprays oder Lackpflaster zum Ausbessern nutzen.
Lackpflaster sind hierbei eine Art selbstklebender Lackfilm, den du im gewünschten Farbton bestellen kannst und als Soforthilfe für Oberflächenschäden am Lack genutzt wird.
Bevor du mit dem Lackieren anfängst, solltest du die folgenden Dinge bereithalten:
- Handschuhe
- Klebeband
- Schleifer, Schleifpapier und -vlies
- Silikonentferner
- Staubbindetuch
- Füller
- Infrarot-Trockner oder Heißluftföhn (optional)
- unterschiedliche Lacke
- Autopolitur
Bei den meisten Händlern kannst du bezüglich der Menge an Lack, die du benötigst, nach einer Beratung fragen. Grundsätzlich wird dir immer geraten etwas mehr Lack als nötig zu bestellen, damit du tatsächlich den kompletten Bereich lackieren kannst. Den Lack kannst du bei korrekter Lagerung auch problemlos nach mehreren Jahren erneut verwenden, denn ein kleiner Lackschaden kann jederzeit passieren. Die Dose sollte nur fest verschlossen, kühl und trocken gelagert werden auch kannst du die Dose auf dem Kopf stehend verstauen, so verdichtet sich der Lack selbst. Im Falle, dass du eine komplette Dose ungeöffnet nicht mehr benötigst, wird diese je nach Händler auch zurückgenommen.
Bei tieferen Schäden kannst du grundsätzlich ähnlich, wie zuvor beschrieben, vorgehen. Mit Ausnahme, dass im ersten Schritt die tiefen Schäden mit einer Spachtelmasse aufgefüllt werden, Unebenheiten erspürt und präzise mit Schleifpapier, mit etwas gröbere Körnung, abgeschliffen werden müssen.
Tipps
- Falls du zuvor noch nie einen Lackschaden ausgebessert hast, kannst du dir auch als erstes ein Gartengerät zum Üben suchen.
- Bei der Lackierung eines sehr großen Bauteils oder einer Komplettlackierung solltest du sicherstellen, dass du eine ausreichend große Lackmenge angemischt hast.
- Dein Fahrzeug sollte während der Lackierung möglichst im Warmen untergestellt werden, da tiefe Temperaturen eine gute Lackierung verhindern. Hierbei kann dir schon ein Heizstrahler helfen.
- Nach der Reparatur bietet es sich egal bei welcher Methode du verwendet hast an, das komplette Fahrzeug zu polieren und mit einer Hartwachs-politur zu schützen.
- Solltest du mit einem Kompressor arbeiten, verwende diesen nur mit einem Öl- und Wasserabscheider, da Öl- und Wassertropfen das Ergebnis verschlechtern können.
- Die meiste Geduld und Sorgfalt solltest du in die Vorbereitung der Fläche legen, denn kleine Unsauberkeiten beim Schleifen merkst du erst, wenn die Lackierung fertig ist.
- Achte auch vor allem auf die Sauberkeit der zu lackierenden Fläche und säuber diese immer wieder mit einem Staubbindetuch.
- Am besten solltest du auch immer etwas mehr Lack als nötig bestellen, damit du nicht in die Verlegenheit kommst, eine Stelle nicht vollständig lackieren zu können.
- Schäden und Rost können mit einem Schleifpapier der 80er-120er Körnung bearbeitet werden.
- Sollte es sich bei deiner Reparatur um tiefere Schäden handeln, solltest du vor dem Spachteln den Vorschliff mit einer 120er-180er Körnung vornehmen.
- Das Anschleifen der Spachtelmasse kannst du mit einer 80er-120er Körnung vornehmen.
- Beim Nachschleifen solltest du ein Schleifpapier mit einer 180er-240er Körnung nutzen.
- Den Feinschliff kannst du mit Schleifpapier ab einer 320er Körnung vornehmen.
- Den Farbcode findest du meist an der Karosserie.
- Bei den meisten Herstellern findest die 3-stellige Kombination aus Zahlen und Buchstaben an der Innenseite der Türsäule, dem Kofferraumbereich oder im Motorraum.
- Ein Sonderfall hierbei stellt der Autohersteller Ford dar, dieser vergibt nur eine so genannte XSC-Nummer, die nur mit Hilfe der Fahrgestellnummer bei einem Vertragshändler erfragt werden kann.
- Generell kannst du mit der Fahrgestellnummer deines Autos immer bei einem Händler in deiner Nähe die richtige Farbe erfragen.
- Den Lack kannst du unter Angabe der Farbnummer bei einem Händler deiner Wahl bestellen.
Unterschied zwischen Lackschäden
Je nachdem was für eine Lackreparatur du an deinem Auto vornehmen musst, gibt es geringfügige Unterschiede, die du beachten solltest.
Am besten lässt du daraufhin die Politur noch circa 15 Minuten einwirken.
Vorteile einer professionellen Lackierung
- Größere Schäden sind kaum selbst zu reparieren
- Das Finish in einer Werkstatt ist in der Regel besser
- Professionelle Lackierung kann den Weiterverkaufswert steigern